Genial einfach mit System: Budgetfreundliche Essensplanung, die wirklich funktioniert
Warum Essensplanung oft scheitert
Vielleicht kennst Du das: Du nimmst Dir vor, gesünder zu essen und weniger Geld auszugeben. Du schreibst eine Einkaufsliste und trotzdem landet am Ende mehr im Wagen als geplant. Oder Du kaufst nach Rezepten ein, aber am Mittwoch hast Du keine Lust auf das geplante Gericht. Die Lebensmittel bleiben liegen, verderben, und Du gibst erneut Geld aus. So entsteht ein Kreislauf aus Verschwendung, Frust und Mehrausgaben, weil Du irgendwas anderes besorgst oder sogar bestellst. Das die besonderen Zutaten für Dein tolles Rezept von Pinterest irgendwann gammeln und in der Tonne landen,… da machen wir uns bitte nix vor.
Ich erinnere mich sehr genau daran, das ich teures Lemongrass gekauft habe. Dann hatte ich doch keinen Bock auf das Rezept und am Ende habe ich die Extra Gewürze (inkl. Lemonengrass) weg geworfen und mir den Ar… abgeärgert.
Und gerade, wenn Du versuchst, Deine Finanzen aktiv zu gestalten, vielleicht sogar mit der Umschlagmethode, kann dieser Bereich der variablen Kosten eine echte Herausforderung sein. Schließlich sind Lebensmittelkosten einer der flexibelsten, aber auch tückischsten Budgetposten. Die Preisentwicklung bei Lebensmitteln nach der Pandemie und der Energiekrise macht mir auch Sorgen.
Ich habe kein Problem damit, Geld für gute Lebensmittel auszugeben, wenn sie denn auch gegessen werden. Dann sind sie jeden Cent wert. Aber teuer kaufen und wegwerfen. Da blutet mir das Herz.
Was bedeutet budgetfreundliche Essensplanung?
Die klassische Essensplanung beginnt oft mit Rezepten: Du überlegst, was Du kochen möchtest, und kaufst dann die passenden Zutaten. Du scrollst im Internet, hast vielleicht ein Pinterest-Board oder Rezeptesammlung.
Die budgetfreundliche Essensplanung dreht dieses Prinzip um. Statt sich an Rezepten zu orientieren, schaust Du zuerst, was bereits da ist. Du planst mit dem, was vorhanden ist, ergänzt nur das Nötigste und nutzt Deine Vorräte systematisch.
Es geht nicht darum, sich einzuschränken oder nur Nudeln mit Soße zu essen. Es geht darum, bewusst zu planen, klug einzukaufen und Verschwendung zu vermeiden. Ohne stundenlange Planung kannst Du das mit der budgetfreundlichen Essensplanung rocken.
Schritt 1: Überblick schaffen
Der erste Schritt zur budgetfreundlichen Essensplanung ist simpel: Du verschaffst Dir einen Überblick. Öffne Deinen Kühlschrank, Deine Schränke, Dein Tiefkühlfach. Schreib auf, was da ist. Besonders solche Zutaten, die bald verbraucht werden sollten. Diese Liste wird Deine Grundlage.
Dabei musst Du nicht perfekt sein. Es reicht, wenn Du grob weißt, was Du da hast. Oft merken wir schon bei dieser Bestandsaufnahme, wie viel eigentlich verfügbar ist und wie wenig wir eigentlich zusätzlich brauchen.
Schritt 2: Lieblingsgerichte notieren
Jetzt notierst Du Gerichte, die Du und ggf. Deine Familie gern esst. Denk dabei nicht in Rezepten, sondern in Ideen: „Nudelgericht mit Gemüse“, „Reispfanne mit Ei“, „Gemüseeintopf“. Einfach, wandelbar, familientauglich. Du wirst feststellen, dass viele dieser Gerichte sich aus den vorhandenen Zutaten zaubern lassen oder mit kleinen Ergänzungen komplett sind.
Dieser Schritt ist besonders wichtig, wenn Du mit unregelmäßigem Einkommen oder Zeitdruck kämpfst. Er hilft Dir, nicht in Stress zu verfallen, sondern Dich auf Bewährtes zu verlassen. Es ist nichts schlechtes an Hausmannskost.
Um Deine Familie satt zu bekommen musst Du bei einer Mahlzeit nicht das Rad neu erfinden, drei Gänge auftischen oder Atome spalten. Keep it simple.
Schritt 3: Basiszutaten clever nutzen
Ein zentraler Bestandteil der budgetfreundlichen Essensplanung ist der Fokus auf Basiszutaten: Reis, Nudeln, Hülsenfrüchte, Tomatenmark, Tiefkühlgemüse. Diese Zutaten bilden das Rückgrat Deiner budgetfreundlichen Essensplanung. Wenn Du weißt, dass Du regelmäßig damit kochst, kannst Du sie auf Vorrat und bei Angeboten einkaufen. Das spart bares Geld.
Mit der Zeit entwickelst Du ein Gefühl dafür, welche Zutaten immer wieder zum Einsatz kommen. Diese kannst Du in größeren Mengen lagern, ohne dass etwas verdirbt. Das gibt Dir Sicherheit. Gerade in Zeiten, in denen es finanziell enger wird oder Du schlicht keine Zeit zum Einkaufen hast. Eine gute Rückfall-Strategie, wenn Dir eine Lebenssituation um die Ohren fliegt und für die Essensplanung so rein garkeine Hirnkapazität frei ist.
Daher ist es perfekt, wenn Du für einfache Lieblingsgerichte Deiner Familie die Zutaten daheim hast. Zu unseren Rückfall-Rezepten gehören: Eine Suppe (mit Nudeln, Reis, Gemüse), Nudeln mit Öl/Salz/Knoblauch/Chilliöl, Chilli con Carne, strammer Max. Reis mit Gemüse. Auch gerne gebraten mit Ei. Das Prinzip sollte klar sein. Und ich habe nun Hunger ^^
Schritt 4: Tauschprinzip nutzen
Einer der größten Vorteile der Methode ist ihre Flexibilität. Du kannst Zutaten variieren, Hauptzutaten austauschen oder Geschmacksrichtungen anpassen. Du wolltest Chili con Carne machen, hast aber keine Bohnen? Dann nutze statt Kidneybohnen, Linsen oder Kichererbsen. Dir fehlt die Tomatensoße? Ein Schuss Brühe, Gewürze und etwas Kreativität reichen oft aus.
Mit etwas Übung entsteht daraus eine Art Baukastensystem: Aus wenigen Zutaten werden viele Varianten. Du wirst kreativer und gleichzeitig unabhängiger von Rezeptzwängen oder kurzfristigen Lustkäufen.
Und wenn Dir ein Gericht gut gefällt und die Zutaten passen, wechsle die Proteinquelle, die Kohlehydratquelle oder ändere die Geschmacksrichtung. Und so werden Basiszutaten nie langweilig.
In meinem ultimativen Guide findest Du passende Vorlagen und eine easy-peasy Planungs-Matrix, die das alles noch viel viel einfacher für Dich macht.
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Für wen ist diese Methode besonders geeignet?
Budgetfreundliche Essensplanung ist kein Konzept für Perfektionistinnen. Es ist gemacht für echte Alltage. Für Frauen, die berufstätig sind, für Mütter, die mehrere Mahlzeiten pro Woche stemmen, für Alleinerziehende mit wenig Spielraum, für Studierende mit knappem Budget, für Selbstständige mit unregelmäßigem Einkommen. Und natürlich für alle, die endlich Ordnung in ihren Lebensmitteleinkauf und ihr Budget bringen wollen.
Wenn Du schon mit der Umschlagmethode arbeitest, kannst Du Deine Essensplanung direkt in einen Umschlag integrieren: z. B. „Wöchentlicher Einkauf“ oder „Lebensmittel allgemein“. Du wirst merken, dass Du mit klarer Planung weniger umschichten musst und dass am Monatsende mehr im Budget übrig bleibt, wenn Du clever mit Deinen Lebensmitteln umgehst.
Digital geht auch
Ein häufiger Einwand gegen die strukturierte Essensplanung ist für viele der Zeitfaktor. Das sehe ich nicht so, verstehe aber den Einwand. Wenn es Dir leichter fällt, kannst Du Deine Bestandsliste digital führen, Deinen Plan in Apps oder Tabellen festhalten und sogar Einkaufslisten automatisieren. Alexa kann Deine Einkaufsliste auch anlegen oder Du nutzt eine App wie Brings. Die kann man sogar mit seinem Partner/Partnerin teilen. Wichtig ist nicht das Medium, sondern die Klarheit: Du weißt, was Du brauchst und nutzt, was eh schon da ist.
Mein Lieblingstipp!
Zutatenbasierte Lebensmittelplanung funktioniert ganz ausgezeichnet mit chatGPT. Gib „Chatty“ vor, was Du möchtest und brauchst.
So etwas wie:
Gib mir einen Menüplan von 5 Tage mit 3 Hauptmahlzeiten pro Tag für 2 Erwachsene und 2 Kinder. Bitte keine Fisch, Schimmelkäse oder Tomaten verwenden. Wir bevorzugen die Zubereitung in Backofen.
Folgende Lebensmittel sind aktuell vorhanden und wollen für den zusätzlich nötigen Wocheneikauf nicht mehr als 20 Euro ausgeben. Liste reinkopieren oder einfügen, dann hochladen. Enter drücken, warten. Du kannst die Ergebnisse anpassen und variieren lassen und Rezepte liefert „Chatty“ Dir auch auf Wunsch.
Alles, was es braucht, ist Klarheit.
Du brauchst kein neues System. Nur eine andere Herangehensweise.
Die budgetfreundliche Essensplanung ist keine Diät, kein Sparkurs, keine zeitintensive Wissenschaft. Sie ist ein Werkzeug. Eines, das Dir helfen kann, Deine Woche zu entstressen, Deinen Kopf zu entlasten und Dein Budget zu entlasten. Sie funktioniert, weil sie auf dem basiert, was Du bereits hast. Und sie funktioniert, weil sie sich Deinem Leben anpasst, nicht umgekehrt.
Wenn Du also das Gefühl hast, Deine Finanzen entgleiten Dir regelmäßig beim Lebensmitteleinkauf: Probier’s aus. Mehr zu dem Thema findest Du in einem früheren Beitrag: HIER
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